Ihr Anteil am Pharmamarkt steigt auf 31,4 Prozent. Vor allem Krebsimmuntherapien und Therapien gegen chronische Erkrankungen haben diese Entwicklung angetrieben.
tih. Frankfurt ⋅ Der Markt für biopharmazeutische Medikamente wächst weiter deutlich schneller als das Geschäft mit traditionellen chemischen und sonstigen Arzneien. Das geht aus einer Auswertung hervor, die die Strategieberatung BCG im Auftrag des Pharmaverbandes VFA vorgenommen hat und deren Ergebnisse der F.A.Z. vorliegen. Demnach erreichte der Umsatz mit Biopharmazeutika im Jahr 2021 ein Volumen von 16,1 Milliarden Euro, nach 14,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit wurde 2021 ein Anteil am Gesamtmarkt von 31,4 Prozent erreicht, nach 30,8 Prozent ein Jahr zuvor. Das Geschäft mit Biopharmazeutika wuchs somit um 10,2 Prozent und damit zweistellig. Der Pharmamarkt insgesamt verbuchte im vergangenen Jahr ein Plus von lediglich 8,1 Prozent auf 51,4 Milliarden Euro. Biopharmazeutische Medikamente sind Arzneimittel, deren Wirkstoffe mithilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt werden.
„Biopharmazeutika sind ein wichtiger Teil des gesamten Pharmamarktes in Deutschland mit einer überdurchschnittlichen Zuwachsrate“, kommentiert der Vorsitzende der VFA-Biotech-Sparte (VFA Bio), Frank Mathias, die neuen Zahlen. „Vor allem der hohe medizinische Bedarf beispielsweise für Immuntherapien gegen verschiedene Krebsarten oder für Therapien gegen chronische Erkrankungen sind Treiber dieser Entwicklung.“ Als umsatzstärkster Sektor führt dementsprechend die Onkologie, also die Behandlung von Tumorerkrankungen, die Liste der Anwendungen an. Dicht darauf folgt die Immunologie. Beide Bereiche zusammen kommen auf einen Nettogesamterlös von knapp neun Milliarden Euro, das sind rund 56 Prozent des Gesamtmarktes 2021. Weitere wichtige Anwendungsgebiete für Biopharmazeutika sind der Stoffwechsel und das Zentralnervensystem.